Eine Stadt solidarisch – Nazis keine Chance
Eine Stadt solidarisch – Nazis keine Chance

„Wir wollen keine Nazis“

Wir wollen keine Nazis
Wir wollen keine Nazis

Die Proteste gegen den NPD-Aufmarsch am Samstag verliefen friedlich. 2000 Menschen zeigten auf dem Dr. Ruer-Platz: „Wir sind Bochum. Nazis sind es nicht“.

„Wir wollen keine Nazis in unserer Stadt!“ Dieses eindeutige Bekenntnis von Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz zog sich am Samstag Vormittag wie ein roter Faden durch alle Reden, die auf der Demonstration gegen den etwas später hinter dem Hauptbahnhof startenden NPD-Marsch gehalten wurden. Rund 2000 Menschen hatten sich auf dem Dr. Ruer-Platz versammelt, um gegen „rechte Fanatiker und ideologisch Verblendete“ (Scholz) zu protestieren – bunt und friedlich, wie es die zahlreichen Initiatoren von „Wir sind Bochum. Nazis sind es nicht“ gewollt hatten.

„Tapesh 2012“, eine Band, deren Mitglieder aus fünf Nationen stammen, eröffnete in kleiner Besetzung musikalisch, bevor mehrere Rednerinnen und Redner den Auftritt der NPD in Bochum geißelten und zum Widerstand gegen rechtes Gedankengut aufriefen. Wie DGB-Regionsvorsitzender Michael Hermund: „Wir wollen keine Nazis in unserer Stadt. Wir können sie nicht ausstehen.“ Oder Superintendent Fred Sobiech vom Ev. Kirchenkreis Bochum: „Wir haben heute ein Gegenbild geschaffen zu den Nazis.“ Was auf dem Platz passiere, sei Demonstrieren von Solidarität und des Gefühls, „dass wir zusammengehören“. Sobiech: Wir alle sind Geschwister in einem ganz tiefen Sinn.“

Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz erklärte unter dem Beifall der Kundgebungsteilnehmer: „Damit die rechtsextremistische Propaganda nicht fruchtet, müssen alle demokratischen Kräfte immer wieder klar stellen: Wir wollen weder Gewalt noch Hass noch Intoleranz. Wir stehen solidarisch dafür ein, dass Nazis aus unserer Stadt und unserem Land verschwinden. Wir wollen eine bunte und friedliche Stadt. Wir wollen mit unseren demokratischen und friedlichen Mitmenschen, egal welchen Pass sie haben, harmonisch zusammenleben, weil jede und jeder in dieser Stadt unsere Gesellschaft bereichert. Wir wissen, eine friedliche Zukunft kann nur multikulturell gestaltet werden.“

Von den Erfahrungen in Köln, wo vor kurzem eine Anti-Islamkonferenz der rechten Organisation „pro Köln“ verhindert worden war, berichtete der Vorsitzende der DGB-Region Köln, Wolfgang Uellenberg von Dawen. Er forderte den Bochumer Polizeipräsidenten auf, sich am Kölner Polizeipräsidenten ein Beispiel zu nehmen und NPD-Aufmärsche zu verbieten.