Monatliche Archive: Januar 2021

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Mahnwache zum Holocaust-Tag

Um die 50 Menschen waren gekommen, um vor der Synagoge die Transparente mit 597 Namen von Bochumer Opfern des Faschismus in den Konzentrationslagern sichtbar zu machen.

In den anderen Jahren hat diese Aktion in der Bochumer Innenstadt stattgefunden und wurde begleitet von dem Verlesen der Namen der Opfer. Um den besonderen Bedingungen in Zeiten der Corona-Pandemie zu entsprechen, hatten dieses Mal Bündnis gegen Rechts, die VVN und die Antifaschistische Aktion Bochum, die gemeinsam Träger dieses Aktionstages sind, beschlossen, die Synagoge als Ort zu wählen und auf das Verlesen zu verzichten. Uli Borchers von Bündnis gegen Rechts: „Insgesamt bin ich schon zufrieden mit der Mahnwache. Es war richtig, dass wir sie gemacht haben und auch vor der Synagoge. Ich habe mich gefreut, dass auch Mitglieder der jüdischen Gemeinde teilgenommen haben. Aber es war natürlich nur ein „Ersatz“ für ein Auftreten in der Innenstadt. Da haben wir auch nicht immer Glücksmomente, aber das Erinnern an die Ermordung und die Befreiung der Deportierten und Inhaftierten benötigt „Öffentlichkeit“, Verteilung von Infoblättern und Diskussionen.“ Siehe auch Presseerklärung der Antifaschistischen Aktion und zur Bildergalerie

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8.Mai 2020-75.Jahrestag der Befreiung von Krieg und Faschismus : Dokumentation publiziert

Die Veranstaltung zum 75.Jahrestag der Befreiung von Krieg und Faschismus vom 8.Mai 2020 auf dem Freigrafendamm ist in einer Broschüre dokumentiert und wird ab heute publiziert und verteilt. Der Holocaustüberlebende Felix Lipski beschreibt das Schicksal der sowjetischen Kriegsgefangenen, Katja Wiemers und Moritz Ludwig von der Mansfeld Schule berichten über das Euthanasieopfer Theodor Welbhoff. Mit dem Widerstand von Bochumer Frauen haben sich Carola Horn und Karin Finkbohner vom Frauenverband Courage befasst. Marta Grabski von der Rosa Strippe machte auf die Menschen aufmerksam, die auf Grund ihrer sexuellen Orientierung verfolgt wurden. Bernd Dreisbusch von ver.di informierte über den Gewerkschafter Fritz Husemann und der Beitrag der VVN-BdA von Reinhard Junge stellte Erfahrungen mit dem Gedenken nach dem Zweiten Weltkrieg vor. Kai Rawe als Leiter des Stadtarchivs schreibt seine Meinung über „Warum wir Erinnerung brauchen“.
Zu bekommen ist die Doku über die Geschäftsstelle des Jugendrings ( per Telefon 0234 – 51 64 61 56 oder per email info@jugendring-bochum.de und Uli Borchers unter 0176 5435 3746  und per email uli.borchers@bo-alternativ.de).
Broschüre als PDF-Datei []

27.Januar 1945 : Auschwitz-Befreiung – 27.Januar 2021 : Auschwitz-Gedenken und Abwehr von menschenfeindlichem Denken und rechter Gewalt

Antifaschistische Aktion Bochum, VVN-BdA und Bündnis gegen Rechts rufen auf zur Mahnwache am 27.Januar 2021 um 16.00 vor der Synagoge in Bochum. Am 27.Januar vor 76 Jahren wurden die letzten Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz von der Roten Armee befreit. Mit der Mahnwache am 27.Janur 2021 gedenken wir der fast 700 Frauen und Männern jüdischen Glaubens, die aus Bochum in die Vernichtungslager deportiert und ermordet worden sind und allen anderen Opfern des Faschismus. Eine Aktion in der Innenstadt, in der die Namen der Ermordeten verlesen worden wären, wird aus Gründen des Corona-Lockdowns nicht stattfinden. Auf der Mahnwache vor der Synagoge werden Transparente mit den Namen der ermordeten Frauen und Männer gezeigt. Damit halten wir die Erinnerung an die Verbrechen des Faschismus wach.

Für die Verteilung in der Innenstadt war ein Flyer mit folgendem Text vorbereitet:

„Auch 76 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau haben wir keinen Grund zu feiern, sondern zu trauern und gedenken. Antisemitismus zeigt weiterhin in der deutschen Gesellschaft Kontinuität. Die zahlreichen Anschläge auf Jüdinnen und Juden sollten wir als Mahnung nehmen, dass das was geschehen ist, wieder geschehen kann.
Daher gedenken wir an dieser Stelle den letzten Überlebenden der Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau, sowie den unzähligen Opfern des Faschismus:
Menschen, die auf Grund ihrer Religion, Abstammung oder, wie vieleRom*nja, auf Grund ihrer Herkunft qualvoll misshandelt und getötet wurden. Auch an jene, die auf Grund ihrer Art zu leben als „Asoziale“ diffamiert wurden und an jene, die wegen ihrer politischen Meinung, ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer körperlichen oder mentalen Fähigkeiten verfolgt, deportiert, ermordet wurden. An all jene erinnern wir uns heute.
Es gilt, aus der Vergangenheit zu lernen. Unser Gedenken muss dazu genutzt werden, dass sich diese menschenverachtende Geschichte nicht wiederholt. Wir wollen daher hier ein klares Zeichen setzen, dass wir niemals vergessen werden, was war.
Denn auch heute noch, 76 Jahre nach der Shoah werden auf offener Straße Jüdinnen und Juden auf Grund des Tragens einer Kippa attackiert. Und auch heute zeigt sich wieder offen das Fortleben antisemitischen Verschwörungswahns. Die Verbreitung auf den Demonstrationen der sogenannten Querdenker oder in Manifesten extrem rechter Attentäter hat eine tödliche Vergangenheit.
Wir dürfen und können nicht zusehen, wie menschenfeindliches Denken oder Verhalten mehr und mehr Akzeptanz finden und sich immer weiter verbreiten. Wir dürfen es nicht zulassen, dass rechte Gewalt mehr und mehr Opfer findet. Es ist Zeit, zu handeln. Überlassen wir rechten Meinungen nicht das Feld, sondern treten wir offen für eine Gesellschaft ohne jegliche Diskriminierung ein.
Lassen wir es niemals zu, dass sich die Geschichte wiederholt und dass die Opfer von damals vergessen werden!
Nie wieder!
Kein Vergeben, kein Vergessen!

Antifaschistische Aktion Bochum
Bochumer Bündnis gegen Rechts
VVN-BdA“