Tägliche Archive: 24. Januar 2021

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27.Januar 1945 : Auschwitz-Befreiung – 27.Januar 2021 : Auschwitz-Gedenken und Abwehr von menschenfeindlichem Denken und rechter Gewalt

Antifaschistische Aktion Bochum, VVN-BdA und Bündnis gegen Rechts rufen auf zur Mahnwache am 27.Januar 2021 um 16.00 vor der Synagoge in Bochum. Am 27.Januar vor 76 Jahren wurden die letzten Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz von der Roten Armee befreit. Mit der Mahnwache am 27.Janur 2021 gedenken wir der fast 700 Frauen und Männern jüdischen Glaubens, die aus Bochum in die Vernichtungslager deportiert und ermordet worden sind und allen anderen Opfern des Faschismus. Eine Aktion in der Innenstadt, in der die Namen der Ermordeten verlesen worden wären, wird aus Gründen des Corona-Lockdowns nicht stattfinden. Auf der Mahnwache vor der Synagoge werden Transparente mit den Namen der ermordeten Frauen und Männer gezeigt. Damit halten wir die Erinnerung an die Verbrechen des Faschismus wach.

Für die Verteilung in der Innenstadt war ein Flyer mit folgendem Text vorbereitet:

„Auch 76 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau haben wir keinen Grund zu feiern, sondern zu trauern und gedenken. Antisemitismus zeigt weiterhin in der deutschen Gesellschaft Kontinuität. Die zahlreichen Anschläge auf Jüdinnen und Juden sollten wir als Mahnung nehmen, dass das was geschehen ist, wieder geschehen kann.
Daher gedenken wir an dieser Stelle den letzten Überlebenden der Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau, sowie den unzähligen Opfern des Faschismus:
Menschen, die auf Grund ihrer Religion, Abstammung oder, wie vieleRom*nja, auf Grund ihrer Herkunft qualvoll misshandelt und getötet wurden. Auch an jene, die auf Grund ihrer Art zu leben als „Asoziale“ diffamiert wurden und an jene, die wegen ihrer politischen Meinung, ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer körperlichen oder mentalen Fähigkeiten verfolgt, deportiert, ermordet wurden. An all jene erinnern wir uns heute.
Es gilt, aus der Vergangenheit zu lernen. Unser Gedenken muss dazu genutzt werden, dass sich diese menschenverachtende Geschichte nicht wiederholt. Wir wollen daher hier ein klares Zeichen setzen, dass wir niemals vergessen werden, was war.
Denn auch heute noch, 76 Jahre nach der Shoah werden auf offener Straße Jüdinnen und Juden auf Grund des Tragens einer Kippa attackiert. Und auch heute zeigt sich wieder offen das Fortleben antisemitischen Verschwörungswahns. Die Verbreitung auf den Demonstrationen der sogenannten Querdenker oder in Manifesten extrem rechter Attentäter hat eine tödliche Vergangenheit.
Wir dürfen und können nicht zusehen, wie menschenfeindliches Denken oder Verhalten mehr und mehr Akzeptanz finden und sich immer weiter verbreiten. Wir dürfen es nicht zulassen, dass rechte Gewalt mehr und mehr Opfer findet. Es ist Zeit, zu handeln. Überlassen wir rechten Meinungen nicht das Feld, sondern treten wir offen für eine Gesellschaft ohne jegliche Diskriminierung ein.
Lassen wir es niemals zu, dass sich die Geschichte wiederholt und dass die Opfer von damals vergessen werden!
Nie wieder!
Kein Vergeben, kein Vergessen!

Antifaschistische Aktion Bochum
Bochumer Bündnis gegen Rechts
VVN-BdA“