Eine Stadt solidarisch – Nazis keine Chance
Eine Stadt solidarisch – Nazis keine Chance

Antifaschistischer Kampftag am 6. Mai

Am 08. Mai jährt sich die Befreiung Deutschlands vom Nazi-Regime zum 78. Mal. Anlässlich dieses Ereignisses ruft ein buntes Bündnis zu einer gemeinsamen Kundgebung zu einem Antifaschistischen Kampftag am 06. Mai von 15 bis 21 Uhr auf dem Dr. Ruer-Platz auf. Mehr als 30 Initiativen und Organisationen werden mit Infostände vertreten sein. Die Aktion bezieht sich inhaltlich auf Esther Bejaranos „Appell an die Jugend“. In diesem heißt es: „Sorgt dafür, dass aus der Bundesrepublik ein dauerhaftes, antifaschistisches, humanes, freiheitliches Gemeinwesen wird, in dem einem Wiederaufflammen des Nazismus, nationalem Größenwahn und rassistischen Vorurteilen keinen Raum mehr gegeben wird. Wir vertrauen auf die Jugend, wir bauen auf Euch!“.


Esther Bejarano trat in den letzten Jahren ihres kämpferischen Lebens in zahlreichen Veranstaltungen zusammen mit der Band Microphon Mafia auf. Die Band kommt am 6. Mai nach Bochum. Ihr Auftritt wird sicherlich einer der Höhepuinkte der Veranstaltung sein. Weitere Musikvorstellungen wird es von Tenor und Güler & Araz & Firat geben.
Als inhaltlichen Schwerpunkt formulieren die Organisator:innen des Antifaschstischen Kampftages:„Wir sind als Gesellschaft verpflichtet, die Verbrechen an der Menschlichkeit, welche durch das Naziregime begangen wurden, aufzuarbeiten. Nie wieder dürfen sich diese Verbrechen wiederholen!“
Um dem Ziel der Aufarbeitung gerecht zu werden, stellen sich kommen Betroffenenorganisationen zu Wort und schildern in Redebeiträgen ihre Erfahrungen mit aktuellen Diskriminierungen. Redebeiträge kommen unter anderem von der Anti-ableistischen Aktion (Behinderte), Romano than (Romnja), der Migrantifa (BIPOC Menschen), dem Madonna e.V. (sexarbeitende) oder dyke-March-ruhr (queere Menschen) vor.
Eine Aktivistin der Anti-ableistischen Aktion kommentiert die Beteiligung der Betroffenenorganisationen: „Wir freuen uns sehr, dass viele der vergessenen Opfergruppen des Nationalsozialismus auch zu Wort kommen. In diesem Jahr wurden queere Menschen als Opfer des Nationalsozialismus anerkannt. Das ist schon ein großer Fortschritt, aber es fehlt noch viel: Viele sogenannte „asoziale“ (Sexarbeitende, Arme, Obdachlose) sind noch nicht anerkannt und alle Gruppen fallen weiterhin struktureller Gewalt und Angriffen von neonazistischen Gruppen zum Opfer.“

Es geht bei diesem Antifaschistischen Kampftag nicht nur darum, zu gedenken oder zu feiern, dass die Naziherrschaft besiegt wurde. Sondern auch, um daran zu erinnern, dass es keine Entnazifizierung gegeben hat. Das ist auch ein Grund für neonazistische Verbrechen heute. Deswegen heißt das Bündnis „Antifaschistischer Kampftag“. Die Organisator:innen sind entschlossen: „Wir kämpfen, bis es nicht mehr nötig ist. Naziverbechen niemals zu vergeben oder zu vergessen, heißt für uns vor allem: Unversöhnlich bleiben.“