Die Süddeutsche Zeitung schreibt in dieser Woche: „Das ehemalige Zwangsarbeiterlager an der Ehrenbürgstraße wird für gut 32 Millionen Euro zu einer Zweigstelle des NS-Dokuzentrums ausgebaut. Das Areal in Neuaubing ist in Deutschland einzigartig.“ Das ist falsch. Das ehemalige Zwangsarbeiterlager in Bochum-Bergen ist ziemlich genau so groß und erhalten. Wenn man das nur wenige Kilometer entfernte Lager in der Gewerkenstraße als Gedenkort mit einbezieht, dann ist dies wahrscheinlich tatsächlich einzigartig in Deutschland.
Um in Bochum hieraus einen würdigen Gedenkort zu machen, fehlen nicht nur die 32 Millionen Euro, sondern auch der politische Wille. Wenn man bedenkt, dass wahrscheinlich mehr als eine halbe Millionen Kriegsgefangene und zivile Zwangsarbeiter im Bergbau zu unmenschlichen Bedingungen ausgebeutet wurden, sollten die Verantwortlichen darüber nachdenken, ob Bochum nicht neben dem Deutschen Bergbaumuseum auch einen angemessenen Gedenkort an die Gräuel der Zwangsarbeit im Bergbau aufweisen sollte.
Der zitierte Beitrag in der Süddeutschen Zeitung:
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/neuaubing-zwangsarbeiterlager-ehrenbuergstrasse-ns-dokuzentrum-stadtrat-lux.MnJVWxNMWPuYL1AHYtcSPY
Zu Webseite der Initiative Gedenkort Bochum Bergen:
https://gedenkortbochum-bergen.de/