Selbstverständnis der Initiative Gedenkort Bochum-Bergen

  • Unsere Initiative ist überparteilich und Mitglied im Bochumer Bündnis gegen Rechts.
  • Unser Anliegen ist es, im ehemaligen Zwangsarbeiter-Lager an der Bergener Straße einen würdigen Gedenk-, Erinnerungs- und Lernort zu den NS-Verbrechen am Beispiel der Zwangsarbeit in Bochum zu schaffen und ein
    Zeichen gegen menschenverachtenden Rassismus zu setzen.
  • Wir mischen uns aktiv in die Lokalpolitik ein und fordern Transparenz und Beteiligung der Zivilgesellschaft.
  • Wir bieten Führungen für Interessierte zum Thema Zwangsarbeit im 2. Weltkrieg an und arbeiten mit Jugendgruppen und Schulen zusammen.
  • Wir recherchieren, um lange Zeit Verborgenes und Verdrängtes aufzudecken und machen Öffentlichkeitsarbeit.

Näheres zum Lager Bergener Straße

Aktuelles

Neue öffentliche Führung in Bochum-Bergen am 23.9.2023

…es sei jetzt an der Zeit, gegen besonders krasse Fälle der Bummelei einmal ganz streng ggf. mit Gefängnisstrafen vorzugehen.“ (Bergwerkdirektor Heidemann, Zeche Constantin, August 1943)

Termin: Samstag, der 23. September 2023 um 14 Uhr
Dauer: ca. 1,5 Stunden
Ort: Bergener Str. 116c, Gedenktafel
Anmeldung:
E-mail: stadtarchiv@bochum.de
Telefon: 0234 910-9510

Foto: S. Wycisk, Hochbunker, Zechenstr.

Anhand von anschaulichen Dokumenten werden die Geschichte des Lagers, die Herkunft und das Leben der hier untergebrachten Zwangsarbeiter sowie deren besonders harten Arbeits- und Lebensbedingungen auf der Krupp-Zeche Constantin der Große erfahrbar. Die Teilnehmenden bekommen einen Einblick in das verbrecherische System der Zwangsarbeit während der Zeit des Nazismus, das von Menschenraub, Ausbeutung und rassistischer Unterdrückung geprägt war.

ÖPNV: ab Hbf Bochum Bus 353 Richtung Castrop-Rauxel bis Im Hagenacker, dann 10 Min zu Fuß
oder mit Bus 367 Richtung Herne bis Bergener Str.

Bitte beachten – Toiletten sind auf dem Gelände leider nicht vorhanden!

GEW-Workshop – Erinnern mit Schüler:innen in der Kofabrik

Nach einem Impulsreferat von Christoph Hövel vom Projekt „Kopf einschalten“ zum Umgang mit Verschwörungstheorien, konnten sich die Teilnehmenden am 8.9.2023 in der Kofabrik zwei verschiedenen Workshops widmen: Eine Einführung in die Deeper Learning Pädagogik mit Elena Kroik am Beispiel von Beate und Serge Klarsfeld sowie die Bearbeitung multiperspektivischer Quellen zur Zwangsarbeit auf der Zeche Constantin. Was spricht Jugendliche heute an? Welche Materialien eignen sich für die historisch-politische Bildung? Diesen Fragen stellten sich Lehrer*innen und Multipliaktor*innen im Workshop zum Neuen Gedenkort Bochum-Bergen. Fünf Briefe von ukrainischen Zwangsarbeiter*innen dienten als biographischer Einstieg. Ihre erschütternden persönlichen Erlebnisse und Gewalterfahrungen konnten im zweiten Schritt mithilfe zahlreicher Dokumente zur Arbeits- und Lebenssituation eingeordnet und vertieft werden.

Vor 80 Jahren – Schlaglichter – eine Auswahl

Mit diesem neuen Format möchten wir die Sanierungsarbeiten am neuen Gedenkort Bochum-Bergen inhaltlich begleiten. Es werden im monatlichen Wechsel Dokumente zu verschiedenen Themen der Zwangsarbeit präsentiert, die einen ersten Eindruck über Stimmung, Maßnahmen und Folgen der harten Arbeits- und Lebensbedingungen im Ruhrbergbau insbesondere auf der Zeche Constantin zur Zeit des Nazismus geben sollen.

Welche Handlungsspielräume hatten die Zechen und welche Verantwortung trugen sie?

Erste szenische Lesung zu Arbeits- und Lebensbedingungen von Zwangsarbeiter*innen

  • der Kruppzeche Constantin der Große in Bochum-Bergen

Auf überraschend großes Interesse traf die Führung am Sonntag, den 30.7.2023, in der letzten Woche der Sommerferien. Fast 50 Personen hatten sich angemeldet und übertrafen damit alle Erwartungen um ein Vielfaches. Nach einer kurzen Einführung in Raum und Zeit, den Eroberungskrieg Nazideutschlands in Osteuropa und damit den Beginn der Zwangsrekrutierung ausländischer Arbeitskräfte, konnte die szenische Lesung beginnen. Dank der umfangreichen Sammlung der Briefe ehemaliger Zwangsarbeiter aus Bochum (1942-45), die anlässlich ihrer Besuche und ihrer Hoffnung auf Entschädigung verfasst wurden, konnte auf Zeitzeugnisse von Zwangsarbeiter*innen der Zeche Constantin zurückgegriffen werden (Hrsg.: W. Jachnow et al, …und die Erinnerung tragen wir im Herzen, Bochum 2002).

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Großer Andrang bei szenischer Lesung

Erste Führung mit Zweitzeugin Frau Waltraud Jachnow, Gesellschaft Bochum-Donezk, und szenischer Lesung am Gedenkort Bochum-Bergen trifft auf überwältigend großes Interesse

„Krupp war ein Nazi!“

Lesebrief an die WAZ

55 Jahre nach seinem Tod und fast 80 Jahre nach dem Ende des II. Weltkrieges finanziert die Alfried Krupp-Stiftung eine mehrjährige Studie zum Verhältnis von Krupp zum NS. Zu begrüßen ist, dass nicht nur seine Person, sondern auch das mörderische, profitable System der Zwangsarbeit im Fokus stehen. Gerade im Ruhrgebiet litten zig tausende ausländische Zwangsarbeiter*innen im Ruhrbergbau und der Eisen-und Stahlindustrie an den katastrophalen Arbeits- und Lebensbedingungen oder bezahlten für den faschistischen Krieg mit dem Tod.

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