Monatliche Archive: Oktober 2020

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„ORTE, DIE NICHT VERGESSEN WERDEN DÜRFEN!“

Am 17.Oktober 2020 findet die 2.Fahrradtour zu Standorten ehemaliger Zwangsarbeiterlager in Bochum statt. Bochum war ein Zentrum von Betrieben der Rüstungsproduktion in der Zeit von 1933 bis 1945. Besonders der „Bochumer Verein“ als „nationalsozialistischer Musterbetrieb“ setzte
Tausende von ZwangsarbeiterInnen ein. Mehr als 30.000 ZwangsarbeiterInnen wurden während des Zweiten Weltkriegs in Bochumer Betrieben ausgebeutet. Unter welchen Bedingungen diese Frauen und Männer arbeiten mussten und wie sie untergebracht waren, wie sie ermordet wurden und überlebt haben, wird auf der Tour sachkundig erläutert. Zu den Stationen die angefahren werden, gehören die „Stolperschwelle“ am Kreisverkehr in der Kohlenstrasse, der Gedenkort für das Außenlager des  KZ Buchenwald an der Brüllstrasse, die „Sauren Wiesen“, die Gedenktafel an der Talstrasse für die Toten des Lagers Mariannenplatz, der Friedhof in Höntrop und die eheml. Zeche „Fröhliche Morgensonne“ in Wattenscheid. Günter Gleising von der VVN und Marcus Kiel als Gestalter der Gedenkorte erläutern die politischen Hintergründe der Kriegsproduktion im Faschismus und die Notwendigkeit der Erinnerungsarbeit. Unter Corona-Bedingungen ist die Teilnahme begrenzt, freie Plätze sind vorhanden, eine Anmeldung bei der VHS ist erforderlich unter www.vhs-bochum.de/Kurs 12021 oder Tel.0234-910-1555.
Ausgangspunkt der Tour ist das Jahrhunderthaus Alleestrasse 80 am 17.Oktober um 14.00

WDR 5: Erinnerungslücke 1980 – Das Terror-Jahr der Rechten

Am Sonntag gab es eine sehr interessante Dokumentation im Radio WDR 5:
Erinnerungslücke 1980 – Das Terror-Jahr der Rechten

Dok 5 – Das Feature 04.10.2020 53:37 Min. Verfügbar bis 02.10.2021 WDR 5

Auf der Webseite des WDR heißt es:
„Nguyễn Ngọc Châu, Shlomo Levin, Frieda Poeschke. Kaum jemand kennt die Namen derer, die 1980 von Rechtsextremen ermordet wurden, in Hamburg, Erlangen und auf dem Münchner Oktoberfest. Rechte Gewalt hat eine lange Kontinuität.
Bei einem Anschlag auf das Münchner Oktoberfest 1980 sterben 13 Menschen. Das ist bis heute der schwerste Terrorakt in der bundesdeutschen Geschichte.
Aber nicht der einzige in diesem Jahr. Ebenfalls 1980 schlägt eine Neonazi-Gruppe allein sieben Mal zu und tötet u.a. in Hamburg die Asylbewerber Nguyễn Ngọc Châu und Ðỗ Anh Lân. In Erlangen werden der Rabbiner Shlomo Levin und seine Lebensgefährtin Frieda Poeschke ermordet. Zwei Schweizer Grenzbeamte werden von dem Rechtsextremisten Frank Schubert erschossen. 
Warum kann sich kaum jemand an diesen Terror, die Opfer, die Täter erinnern? Sie scheinen in der bundesdeutschen Geschichte weitgehend ausgeblendet. Wer sich aber an die lange Kontinuität des rechten Terrors nicht erinnert, unterschätzt ihn auch leicht in der Gegenwart. Das könnte fatale Konsequenzen haben.“

Link zur WDR-Seite:
https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/dok5/terror-muenchener-oktoberfest-100.html

Link zum Manuskript: „Erinnerungslücke 1980 – Das Terror-Jahr der Rechten“ [PDF, 326,4 KB]:
https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/dok5/erinnerungsluecke-100.pdf